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Ico Parisi
Domenico Parisi, auch Ico genannt, wird am 23. September 1916 von sizilianischen Eltern geboren, die bereits damals im Piemont wohnten. 1925 zieht die Familie Parisi nach Como, wo Ico 1936 seinen Abschluss als Baumeister macht und seine Lehrlingsjahre im Studio Terragni absolviert. Hier hat er die Möglichkeit, Persönlichkeiten der Architektur und Kunst aus Como wie Cattaneo, Lingeri, Radice, Rho, Persico und Sartoris kennenzulernen und mit ihnen Umgang zu pflegen. Er begeistert sich für Kino und Fotografie und fertigt im Auftrag von Terragni die Fotos der "Casa del Fascio" an. 1943 kehrt er von der Front nach Como zurück und nimmt seine Projekttätigkeit wieder auf. Er beschäftigt sich dabei überwiegend mit der Verwirklichung einzelner Einrichtungsobjekte, Ausstellungsausstattungen und Innenarchitektur. Mit ihm arbeitet Luisa Aiani zusammen, die er 1947 heiratet und mit der er das Studio La Ruota eröffnet, einen Ort der Planung aber auch der Kunst, Ausstellung und Kultur.Ab den 1950er Jahren wird Parisis Tätigkeit immer fruchtbarer, sowohl auf dem Gebiet der Architektur als auch im Bereich Design. Er entwirft Einrichtungen, zuerst als Einzelstücke, die von Handwerkern aus dem Brianza-Gebiet gefertigt werden, und in der Folge für die industrielle Fertigung mit Firmen wie Cassina, sowie zahlreiche künstlerische Dekorationsobjekte aus Keramik und Glas.Das Ende der 1960er Jahre stellt einen ganz präzisen Wendepunkt in seiner Projektforschung dar. Mit den Contenitoriumani (Menschliche Behälter), die in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Francesco Somaini geschaffen und zum ersten Mal bei der Mailänder Möbelmesse im Jahre 1958 präsentiert wurden, schlägt Parisi einen neuen Forschungsweg ein mit dem Ziel, eine utopisch-existenzielle Vorstellung des Lebens festzulegen.Seine Projekt- und existenzielle Forschungsarbeit erreicht ihren Höhepunkt zwischen 1974 und 1976 mit der "Operazione Arcevia”, die auf kollektive und interdisziplinäre Weise in Angriff genommen wurde, mit dem Zweck, eine gesamte Gemeinschaft zu planen. Die Arbeit wird anlässlich der 76. Biennale in Venedig präsentiert und in der Folge in der Nationalgalerie für Moderne Kunst in Rom ausgestellt (1979).Aus dieser sozio-urbanistischen, stark utopisch geprägten Erfahrung rühren die späteren grafischen Recherchen her, die Thema zahlreicher kollektiver und persönlicher Ausstellungen sind. Er stirbt am 19. Dezember 1996 in Como.